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Aktiv gegen Hass und Hetze – die Täter und Täterinnen
14. Januar | 18:30 - 20:00
Der Verein Denkanstoß Hameln e.V. bietet in Kooperation mit radio aktiv, Paritätischer, Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont / Holzminden, BUND und WEISSER RING im Januar eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Aktiv gegen Hass und Hetze“ an.
Aktiv gegen Hass und Hetze – die Täter und Täterinnen
Referent: Oberstaatsanwalt Frank-Michael Laue, Leiter der Niedersächsischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet (ZHIN)
Wir wollen mit dieser Veranstaltung in die Welt der Täterinnen und Täter blicken. Ein Aufschrei im Netz, ein beleidigender Kommentar, eine Drohung. Die Schattenseiten des Internets zeigen sich oft in Form von Hass. Strafrechtlich relevante Inhalte werden in Niedersachsen von der entsprechenden Zentralstaatsanwaltschaft in Göttingen verfolgt. Der Leiter Frank-Michael Laue gibt Einblicke in die raue Kulisse der Online-Welt. Es geht um das Phänomen von Hass im Netz, die Grenze zwischen freier Meinungsäußerung und strafbarer Hetze und das erfolgreiche Vorgehen gegen die Täterinnen und Täter. Nach Angaben der Zentralstelle wurden von ihr im Jahr 2022 rund 2.200 Fälle bearbeitet. Im Folgejahr habe sich die Zahl fast verdoppelt.
Mit Aussprache und Diskussion – Eintritt frei
Veranstaltungsreihe: Aktiv gegen Hass und Hetze
Der Hass im Netz bedroht unser demokratisches Zusammenleben. Als Facebook 2008 nach Deutschland kam, da waren die Hoffnungen groß: „Endlich ein freier, demokratischer Debattenraum, der jedem zugänglich ist.“ Das änderte sich schnell. Hass und Hetze entwickelten sich. Weitere „soziale“ Netzwerke kamen hinzu. Gesetzliche Regulierungsversuche bleiben weitgehend wirkungslos. Die Menge der Vergehen macht es den Ermittlungsbehörden fast unmöglich einzugreifen. Die Netzwerkbetreiber reagieren kaum. Der in der EU beschlossene „Digital Service Act“ verpflichtet die Unternehmen, Hasskriminalität an die Strafverfolger zu melden. Holger Münch, der Präsident des Bundeskriminalamts, gab in einem Interview mit der ZEIT an, dass 2024 bis Ende November nur 92 Meldungen eingegangen sind. Eine repräsentative Umfrage aus dem Februar 2024 zeigt: 49% der Nutzenden wurden im Netz schon einmal beleidigt. 25% wurden körperlich bedroht, 13% mit sexualisierter Gewalt konfrontiert. Besonders betroffen sind Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund, Homosexuelle und Bisexuelle. 57% der Befragten gaben an, aus Angst ihre politische Meinung im Netz nicht mehr zu vertreten. 55% nehmen seltener an Diskussionen teil. (Quelle: kompetenznetzwerk-hass-im-netz.de/download_lauterhass.pbp)